Mittwoch, 02. Juli 2025
 
+ Was Düsseldorfs neuer Antisemitismusbeauftragter plant + Die Tricks der Immobilienbesitzer + Meine Empfehlung: Sólstafir im Zakk +
 
  
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lange hat es Wolfgang Rolshoven nicht ohne Amt ausgehalten. Ende April endete seine Zeit als Chef (Baas) der Düsseldorfer Jonges, zwei Monate später beginnt für ihn der nächste Vollzeitjob. Es ist eine Aufgabe mit Bedeutung. Rolshoven wird der erste „Beauftragte zur Bekämpfung von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens“. Ein kommunales Amt, direkt im Büro des Oberbürgermeisters angesiedelt und mit einer eigenen Sachbearbeiterin ausgestattet.

Es ist zunächst einmal ein Symbol, wenn sich eines der bekanntesten und am besten vernetzten Mitglieder der Stadtgesellschaft gegen Antisemitismus und für das jüdische Leben vor Ort einsetzt. Wie groß die Aufgabe sein wird, zeigte zuletzt erst der aktuelle RIAS-Jahresbericht, in dem ein enormer Anstieg antisemitischer Vorfälle in Düsseldorf verzeichnet wurde. Rolshoven, das sagte er bei seiner Vorstellungs-Pressekonferenz gestern, wolle den Dialog mit möglichst vielen unterschiedlichen Interessensvertreter:innen suchen, aber auch Konsequenz zeigen. „Am meisten erschreckt mich, was an der Hochschule passiert. Da müssen wir ran“, sagte er und erinnerte an antiisraelische Proteste von Studierenden. Gerade im Bildungsbereich müsse viel geschehen.

Dass sich Oberbürgermeister Stephan Keller Wolfgang Rolshoven für das neue Amt aussuchte, ist naheliegend und überraschend zugleich. Naheliegend, weil sich Rolshoven schon lange für das jüdische Leben in Düsseldorf und Projekte gegen Judenhass einsetzt. Überraschend, weil die beiden in der Vergangenheit mehrfach in Sachfragen aneinandergeraten waren und weil für einen fast 80-Jährigen die Aufgabe so groß erscheint wie sein Altersunterschied zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen, deren Antisemitismus er entgegentreten möchte. „Ich fühle mich fit, mein Arzt sagt: Check-up ist gut. Warum soll ich in Rente gehen?“, entgegnete Rolshoven gestern auf die Altersfrage.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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