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wenn man den Begriff Gesundheit hört, denkt man meistens an Ernährung, Bewegung, Ärzt:innen und vielleicht auch an Krankheiten. Aber mindestens ebenso wichtig sind Wohnort, die Arbeitsstätte, die Pendlerstrecke, soziale Kontakte und Freizeitaktivitäten. Das habe ich bei einem Gespräch mit dem früheren Düsseldorfer Gesundheitsdezernenten Andreas Meyer-Falcke gelernt – theoretisch und praktisch.

Mein Arbeitsweg besteht normalerweise aus einer kurzen Strecke mit dem Auto, gefolgt von einer Etappe mit dem Zug. Düsseldorfer Hauptbahnhof, U-Bahn, ein paar Schritte gehen, Redaktion erreicht. Nebenher erlebe ich Lärm, Menschenmassen, Reizüberflutung und einen höheren Puls. Beim Interview mit Meyer-Falcke habe ich das Gegenteil gemacht: einen Spaziergang am Rhein. Es war ruhig und uns sind kaum Menschen begegnetet.

Unterwegs erklärte er mit, wie eng Gesundheit und Stadtplanung zusammenhängen. Der Mediziner unterscheidet dabei zwischen Vorsorge und Vorbeugung. Vorsorge ist ein Abstrich beim Gynäkologen oder eine Darmspiegelung. Diese Untersuchungen helfen, Krankheiten früh zu erkennen. Aber was, wenn man so leben könnte, dass es immer unwahrscheinlicher wird, dass bestimmte Krankheiten überhaupt eintreten? Dabei ginge es dann nicht (nur) um Ernährung und Bewegung, sondern um die kollektive Gesundheit einer ganzen Stadt.