Montag, 02. Juni 2025
 
+ Was die Rathausspitze fährt + Lorettostraße: Erfolg wird zur Last + Nächster Gast für unsere Talkshow ZweiVier steht fest +
 
  
Guten Morgen ,

wenn man mit den Dienstwagen der Rathausspitze ein Quartett gestalten würde, wäre das Auto des Oberbürgermeisters der Trumpf. So hieß früher die Karte, die kaum zu schlagen war. Chancen dagegen hatte man meist nur beim Gewicht oder beim Verbrauch, weil in diesen Rubriken der geringere Wert als besser galt.

In den übrigen Kategorien aber holt man ziemlich sicher die Karte der Mitspielerin oder des Mitspielers: bei der Beschleunigung von Null auf 100 (6,2 Sekunden), bei der Höchstgeschwindigkeit (210 km/h) und bei der Leistung (333 PS). Da kann keines der anderen Düsseldorfer Dienstfahrzeuge mithalten.

Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die die Verwaltung im Stadtrat auf Anfrage der Freien Wähler veröffentlicht. Die Daten zu den Dienstwagen sind auch und vor allem jenseits der quartett-relevanten Werte interessant:
  • Der Düsseldorfer Verwaltungsvorstand und die Bürgermeister:innen fahren nur noch Hybrid oder Elektro. Der letzte reine Verbrenner war 2022 Teil der Flotte. 2018 hatte man erstmals einen gemischten Antrieb ausprobiert, drei Jahre später den ersten rein elektrischen. Heute ist Hybrid leichter Favorit, komplett elektrisch fahren der Oberbürgermeister sowie Kultur- und Integrationsdezernentin Miriam Koch.
  • Die Stadt least ihre Autos „lokal“. Das Sprinter-Werk ist einer der größten Arbeitgeber Düsseldorfs, deshalb sind alle Dienstwagen der obersten Repräsentanten von Mercedes-Benz. 2021 und 2022 gab es mal einen Tesla in der Flotte. Man erkannte im Rathaus aber offenbar schnell, dass das kein passendes Signal für den Standort ist – rechtzeitig, bevor Tesla-Chef Elon Musk öffentlich durchdrehte.
  • Die meistverbreitete Motorgröße sind drei Liter Hubraum.
Es scheint einen erfreulichen Trend zu umweltfreundlicheren Antrieben zu geben – und eine Chance, diese Entwicklung fortzusetzen. Diese Möglichkeit steht ganz am Ende der Stellungnahme zu den Dienstwagen. Die Freien Wähler haben auch nach alternativen Fortbewegungsmitteln der Stadtspitze gefragt. Die Antwort lautet: „Hierüber liegen keine zentralen Informationen vor.“ Die Beteiligten nutzen durchaus Zweiräder, aber offenbar ihre privaten. An dieser Stelle könnte man mit Jobbikes ein weiteres Zeichen setzen. Und ein Quartett mit ganz neuen Kategorien eröffnen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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