Mittwoch, 12. Februar 2025
 
+ Fußballer-Stadt Düsseldorf + Spitze der Union uneins wegen Merz + Heute mit Bundestagskandidaten ins Gespräch kommen +
 
  
Guten Morgen ,

bei der Vorbereitung für einen Termin bin ich in der vergangenen Woche auf ein Hörfunk-Interview des WDR mit Alexander Jobst gestoßen. Darin spricht der Vorstandsvorsitzende von Fortuna Düsseldorf auch darüber, dass er zwar erst seit drei Jahren für Fortuna arbeitet, allerdings schon seit einem Jahrzehnt in der Stadt lebt. Bis 2011 war Jobst bei der Fifa in Zürich und trat dann eine Stelle beim FC Schalke 04 an. Der Umzug nach Gelsenkirchen war seiner Familie allerdings nur schwer zu vermitteln, Jobst wurde Berufspendler aus dem Düsseldorfer Norden.

Fortuna-Vorstandsvorsitzender ist eines von vielen Beispielen aus dem Fußballgeschäft. Aktuell arbeitet er zwar daran, aus der Fortuna einen etablierten Erstligisten zu formen. Ein Großteil der besten Fußballer der Stadt spielt jedoch bei anderen Vereinen: Wer für Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach und den mittlerweile nicht mehr sportlich über der Fortuna stehenden FC Schalke 04 aufläuft, wohnt mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit in einer der schicken Wohngegenden der Landeshauptstadt. Während in Gelsenkirchen Regeln wieder aufgeweicht wurden, haben sie nur in Dortmund solchen Profipendlern einen Riegel vorgeschoben. Wer für die dortige Borussia spielt, soll im 20-Kilometer-Umkreis rund um das Dortmunder Stadion leben.

Für Düsseldorf ist es erstmal ein gutes Zeichen, dass sich die weltweite Fußball-Prominenz mit dem Image der Stadt an den Rhein locken lässt. Aus einem anderen Blickwinkel könnte man das allerdings auch als klassisches Eigentor verstehen. Wer weiß, welche Leverkusener oder Gladbacher Spitzenspieler sich nicht doch für einen anderen Verein entschieden hätten, wenn nicht Düsseldorf als Wohnort gelockt hätte? Die Landeshauptstadt wird so zum Teil des Portfolios seiner eigenen Lokalrivalen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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