Dienstag, 29. Oktober 2024
 
+ Warum sich Journalisten vor geschriebener Ironie hüten sollten + "Emma" attackiert Strack-Zimmermann + Ausnahmeschlagzeuger spielt heute Abend in Bilk +
 
  
Guten Morgen ,

zu einer gründlichen Journalistenausbildung gehören (neben einigen anderen) diese Regeln: Sei sparsam mit Adjektiven, hüte Dich vor Worten mit -ung am Ende, und verkneife Dir bitte jede Ironie. Die meisten Menschen verstehen sie nicht. Mindestens nicht, wenn sie ihr in Schriftform begegnen.

Hört man einem Christian Ehring (extra 3) oder Oliver Welke (heute-show) in ihren jeweiligen TV-Beiträgen zu, ist die Lage klar: Tonlage, Stimmmelodie, Gesichtsausdruck, Körpersprache – alles zusammen macht gemeinsam mit dem gesprochenen Wort klar: Was da gerade gesagt wird, ist nicht ernst, sondern eher gegenteilig gemeint. Ironie eben. Da macht es auch nichts, wenn sie wirklich völlig überdreht ist. Das erhöht sogar den Reiz und den Spaß an der Sache.

Schreibt man jedoch Texte und hat dabei eine ironische Interpretation im Sinn, geht das oft nach hinten los. Die Leute nehmen es für bare Münze und sind irritiert oder gar empört. Das ist im Grunde naheliegend. Es fehlen wesentliche Teile der Kommunikation. Und zu glauben, allein durch die nicht zu übersehende Übertreibung sei schon klar, wie man das gerne verstanden hätte, geht schief.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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