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Guten Morgen ,
einer meiner Lieblingsbuchverlage ist inkpress in Zürich. Im Editorial auf der Website des Verlags schreibt Susanne Schenzle, die Chefin: „Schließlich mache ich weiter, um immer wieder anzufangen.” Ein schönes Motto, finde ich. Jedenfalls kann ich viel damit anfangen. Immer wieder überlege ich, womit ich noch mal beginnen könnte. Obwohl ich meinen Beruf als Schreiber mag – ich empfinde ihn gar nicht als Beruf –, erwische ich mich, wie ich auf Stellenangebote antworte, in denen ein Stadtführer gesucht wird. Neulich marschierte ich in eine Bar, die Personal suchte, und fragte, ob sie Anfänger nehmen würden (ich durfte meine Handynummer hinterlassen, habe aber nie wieder von denen gehört).
Das Lebensmotto „Lebe jeden Tag so, als sei es dein letzter” war mir schon immer suspekt. Ich sage: Lebe jeden Tag so, als sei es dein erster. Ich sage: Mehret die Anfänge! Darum war ich leicht aufgeregt, als mich an einem Tag, an dem ich mal wieder grübelte, was ich Neues starten könnte, eine Presseeinladung erreichte: Unter dem Motto „Never stop starting” würde sich in einem Gebäude namens „The Flat” unweit der Messe, unmittelbar am Rhein, erstmals eine kleine Gesellschaft zusammenfinden. Ihr Ziel: Menschen, die etwas Neues starten wollen, zu vernetzen.
Ich kann nicht sagen, was ich erwartete, doch das, was ich erlebte, war es nicht. The Flat befindet sich am Rand der sogenannten Weißen Siedlung in Golzheim. Es handelt sich um eine denkmalgeschützte Stadtvilla, ehemals Sitz der britischen Botschaft. In der Coronazeit hat ein Unternehmer (ich möchte keine Namen nennen) die Villa gekauft. 1.080 Quadratmeter Wohnfläche. 19 Zimmer.
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