Donnerstag, 19. September 2024
 
+ Der Umgang mit Bettlern an Ampeln + Autofrei ist gerade das große Thema im Rathaus + Gehry-Bauten auch innen unter Denkmalschutz +
 
  
Guten Morgen ,

großzügig? Barmherzig? Mitleidig? Ich bin hin- und hergerissen, wie ich mein Gefühl beschreiben soll, wenn ich bettelnde Menschen an großen Kreuzungen sehe. Entweder halten sie unübersehbare Schilder mit dem Wort „Hunger“ hoch oder sie gehen während der Rot-Phase der Ampeln mit einem Becher von Auto zu Auto. Andere signalisieren mit Plastiktaschen, dass sie Leergut sammeln. Offenbar wissen sie, wie häufig leere Wasserflaschen im Auto herumkullern und so bequem entsorgt werden können – plus das angenehme Gefühl, Gutes getan zu haben.
 
Am Mörsenbroicher Ei und neulich in Köln an der Inneren Kanalstraße gibt es die ganz andere Variante: Junge Frauen und Männer jonglieren dort mit Bällen oder bunten Keulen. Sie kennen die Phasen der Verkehrsregelung exakt und lassen sich, kurz bevor es Grün wird, etwas in einen Hut werfen.

An dieser Ecke in Köln stehe ich zwei oder dreimal pro Monat. Und jedes Mal gebe ich einen oder zwei Euro. Weil ich mich – in Köln dauern Rot-Phasen gefühlt länger als hier – einfach ein bisschen unterhalten fühle, während ich warte. Zudem sind die Vorführungen nicht schlecht. Ich kriege also etwas für mein Geld.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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