Donnerstag, 01. August 2024
 
+   Steigenberger Parkhotel schließt Sterne-Restaurant Pink Pepper + Grüne können auch Erfolg – zumindest, wenn sie Bezirksbürgermeister sind + Henkel-Renntag am Sonntag  +
 
  
Guten Morgen ,

dass Gastrobetriebe ihre Öffnungszeiten aufgrund von Personalmangel verkürzen, hören wir zurzeit ja dauernd. Selbst über Jahrzehnte stabile Betriebe wie die Brauerei Schumacher mit ihrem Goldenen Kessel an der Bolkerstraße bleiben beispielsweise montags zu, weil man offenbar zu wenig Leute hat. Auch in Top-Lagen am Rhein ist erkennbar, dass solche Knappheiten Folgen haben: Das Café Sonnendeck auf dem Niederkasseler Deich, bei schönem Wetter normalerweise proppenvoll, ist seit Wochen ohne Betrieb und empfängt Gäste nur zu privaten Events.
 
Eine ganz andere Art dieser Problematik mit Angestellten erlebt jetzt das Steigenberger Parkhotel an der Kö. Es ist ein herber Schlag für die Luxusherberge: Dort sind die rosa-roten Zeiten mit dem schick eingerichteten Pink Pepper vorbei. Das Restaurant, erst im Januar 2022 mit großem Pomp eröffnet, ist – ohne dass man das groß kommuniziert hätte – seit Mai geschlossen. Damit verliert das Hotel die Möglichkeit, sich mit dem in Gourmet-Kreisen begehrten Michelin-Stern zu schmücken. Den hatte Benjamin Kriegel sich im Hause erkocht. Nun geht er – und damit ist dieser Gourmet-Orden ebenfalls weg. Kriegel und seine Frau Ramona, die als Restaurantleiterin dabei war, haben einer Vertragsauflösung zu Ende August zugestimmt, heißt es. Vor ihrer Zeit im Parkhotel hatten die zwei im Fritz’s Frau Franzi an der Aderssstraße gearbeitet und waren von dort gemeinsam an die Kö gewechselt.

Seit Wochen hatte es in der Gastro-Szene Gerüchte zu den Problemen des Pink Pepper gegeben, nun wurde die Nachricht bestätigt: Der Newsletter des Gastroführers Gault Millau verkündete diese Veränderung. Künftig wolle das Hotel die Bar des Restaurants stärker nutzen. Als Grund für das Aus des Pink Pepper in dieser Form und die Trennung vom Ehepaar Kriegel wurden „unterschiedliche Ansichten“ mit der Hotelführung angegeben.

Auf Nachfrage sagte man mir im Parkhotel, das Pink Pepper habe bis September geschlossen. Nach der Sommerpause will man mit einem neuen Konzept die Kochplatten wieder einschalten. Der derzeitige Küchendirektor des Hauses, Antonios Kefalas, arbeitet, so der Gault Millau, an einem „Pop-up-Bar-Konzept“.

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Ihr Hans Onkelbach
 
 
In der Grüko, der Mehrheits-Kooperation im Rat wirken die Grünen derzeit so, als säßen sie am Katzentisch. Der große Partner CDU hat vor allem für den Entschluss, die Oper zu bauen und als Standort den Wehrhahn zu wählen, andere Mehrheiten gefunden, und auch sonst ist die Atmosphäre mehr als kühl. Auch deshalb blieben Ideen der Umweltpartei, nach der Wahl in einem Papier gemeinsam mit der Union niedergeschrieben, bis heute Absichtserklärungen.

Mein Kollege Christian Herrendorf beschreibt ein Jahr vor der Kommunalwahl den Zustand der Parteien im Rat. Bei den Grünen stellt er fest: Sie könnten mehr wahrgenommen werden, mehr Erfolg haben – wenn sie sich denn an ihren Bezirksbürgermeistern orientierten. Denn die sind in den Stadtteilen bekannt, kennen die Themen in der Nachbarschaft und vor allem wissen sie, was die Menschen wirklich bewegt oder besorgt
Geschichte lesen
 
Ausblick: Große Hüte, schnelle Pferde, gucken und zocken

Sollten Sie Lust haben, können Sie am kommenden Sonntag den Höhepunkt der Rennsaison auf dem Grafenberg erleben: beim Henkel-Renntag. Es geht um 500.000 Euro Preisgeld und jede Menge internationales Renommee der Galopper-Szene. 16 Stuten aus Irland, England, Frankreich und Deutschland treten mit ihren Jockeys im wichtigsten Rennen des Jahres über 2200 Meter an. Sowohl Pferde als auch Reiter sind weltweit in der Spitze unterwegs.

Die Eintrittskarten kosten 18 Euro, Kinder unter 14 Jahren zahlen nichts. Einlass ist ab 11.30 Uhr. Es gibt neun Rennen, und außer den schnellen Pferden und der spektakulären Landschaft der Rennbahn eine Menge zu sehen – zum Beispiel weil viele Frauen die Gelegenheit nutzen, ihren Kopfbedeckungen frische Luft zu gönnen und sogar am Wettbewerb „Hut ab“ teilzunehmen. Dass reichlich Gelegenheit zum Zocken besteht, weiß jeder, der schon mal da. Tickets gibt hier.
 
Rückblick: Mehr Immobilienverkäufe, leicht steigende Preise

Nachdem der Düsseldorfer Immobilienmarkt voriges Jahr in Teilen nahezu bei Null gelandet war, kommt nun wieder Leben ins Geschäft. Der Gutachterausschuss der Stadt hat die Zahlen unter die Lupe genommen. Sein Fazit: Die Anzahl der Kaufverträge des ersten Halbjahres 2024 sind im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2023 um 23 Prozent gestiegen. Ebenfalls nach oben gegangen ist der Umsatz der Verkäufe, dort gibt es im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 39 Prozent. Unbebaute Grundstücke sind im Preis leicht gefallen (um rund fünf Prozent), für Ein- und Zweifamilienhäuser waren rund fünf Prozent mehr zu zahlen.

Insgesamt schätzen die Fachleute den Düsseldorfer Markt als zurückhaltend ein. Weitere Entwicklungen seien stark abhängig von der Tendenz der Hypothekenzinsen sowie den Kosten für Arbeit und Material. 
 
Leser-Post(s)

Kürzlich hatte ich hier in der Rubrik „Und sonst?“ zwei Fragen gestellt: Nach den nicht erkennbaren Ursachen eines Staus auf der A 3 vor dem Kreuz Leverkusen in Richtung Düsseldorf. Und nach den Ursachen der Vorliebe unserer niederländischen Nachbarn für Dachgepäckboxen auf dem Auto. Ein Leser sieht es so:
 
„Gern versuche ich, ein wenig zur Aufklärung beizutragen, warum es sich in Leverkusen staut und Niederländer Dachboxen nutzen.
1. Der Stau am Kreuz Leverkusen hat aus meiner Sicht mit mehreren Dingen zu tun. Das Kreuz ist zu klein, also nicht leistungsfähig genug. Gemessen an den acht Spuren des Kölner Rings und dem großen Bedarf, von der A 3 auf die A 1 bzw. umgekehrt zu fahren, reichen die ein bis zwei Spuren für den Wechsel auf die andere Bahn schlicht nicht aus. Immerhin ist der Bereich mit rund 165.000 Fahrzeugen pro Tag einer der meistbefahrenen in Deutschland. Hinzu kommen das Kreuz Leverkusen-West (A 59), das die Situation noch mehr verengt, sowie die Baustellen. Gerade der Neubau der A1-Rheinbrücke bringt im Rheinland allerdings viel Entlastung.

Das strategische Verhalten vieler Fahrer sieht man immer wieder bei Stau und an Autobahnkreuzen. Weil die Schlange rechts schon so lang ist, bleibt man möglichst lange links und sucht die Lücke für den späten Spurwechsel. Das klappt dann oft eher schlecht bis gar nicht, so dass es sich dahinter wieder staut.
 
2. Dachboxen sind super, weil man nicht das ganze Jahr ein zu großes Auto fahren muss, nur weil man ein bis zwei Mal pro Jahr mehr Platz braucht. Ich vermute, das haben unsere Nachbarn einfach systematischer erkannt, denn Autofahren ist dort teurer als bei uns."

Noch eine Frage: Wissen Sie, woher das Wort Stau kommt? Ich musste ziemlich alt werden, um das zu lernen: In den 1950er Jahren war das die Abkürzung für Stehende Autos.
 
Diese Leserin hat auf eine Polizeimeldung zu einer neuen Form des Wohnungsbetrugs reagiert. Es geht um Betrüger, die eine Wohnung tatsächlich anmieten, um sie Wohnungssuchenden als vermeintlich verfügbar anzubieten. Es finden Besichtigungen statt, so dass sich die Interessenten sicher fühlen. Am Ende zahlen sie die erste Miete, eine Kaution und Abstand, und sehen ihr Geld nicht wieder, weil die Wohnung in Wahrheit nicht zu vermieten ist. Die Leserin meint:

„Eben habe ich die Geschichte über Wohnungsbetrüger gelesen – schon häufig davon gehört. Was ich daran so rätselhaft finde ist, dass heutzutage Menschen, die sich um Wohnungen bewerben, umfassend überprüft werden und von der Schufa Auskunft über Führungszeugnis bis Einkommensnachweis "total blank" ziehen müssen. Wie gelingt es Betrügern, die Wohnungen überhaupt anzumieten?“
 
Bilderrätsel

Mitten in der Stadt, dennoch im Grünen – und dazu noch ein Kunstwerk. Wo hat Andreas Endermann dieses Foto gemacht? Falls Sie meinen das zu wissen, dann schreiben Sie mir bitte an [email protected]. Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir die Teilnahme für zwei Personen an unserer True-Crime-Stadtführung, die regelmäßig samstags oder sonntags stattfindet. Ich bin gespannt auf Ihre Mails.
 
P.S. Vor knapp drei Jahren haben wir hier über eine Familie aus Österreich berichtet, die nach Düsseldorf zog und von den hiesigen Mieten schockiert war. Damals hat unsere Kollegin Alexandra Wehrmann auch erklärt, was Düsseldorf beim Thema Wohnen von Wien lernen könnte. Seitdem hat sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt leider keineswegs entspannt.
 
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