Mittwoch, 05. Juni 2024
 
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Guten Morgen ,

das Sommerloch hat in diesem Jahr zwei Besonderheiten. Es kommt sehr früh und es hat mit dem so gar nicht Sommerloch-typischen Thema Rassismus zu tun. Dennoch läuft die Debatte nach dem altbekannten Muster. Irgendwo passiert etwas, alle Redaktionen greifen es auf und versuchen dann noch mit dem 100sten sinnlosen Dreh, daraus „Klicks zu generieren“, wie es im neuen Medienzeitalter heißt.

Die Rede ist von der Diskussion um „L’amour toujours“ , dem 25 Jahre alten Dance-Hit des italienischen DJs Gigi D’Agostino. Seit sich ein paar ebenso reiche wie dämliche junge Menschen auf Sylt dabei gefilmt haben, wie sie den Text in ausländerfeindliche Parolen umdichten, gab es kaum ein anderes mediales Thema mehr. Dabei wurde vergessen, dass diese Interpretation leider nicht neu ist – sondern schon zuvor durch die Festzelte der Republik wanderte.

Erst kam die (berechtigte) Empörung der Politik, jetzt ist die Debatte auf dem „Layla“-Niveau angekommen. Jeder Partyveranstalter und DJ muss sich rechtfertigen, ob der Song noch gespielt werden darf. Wohlgemerkt das Original, eine eher eindimensionale Liebeshymne der späten 1990er – nicht die rechte Umdichtung.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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