Guten Morgen ,

als Vertreter der Kaffeegeneration „Filter – Jacobs gemahlen – heißes Wasser – fertig“ habe ich mich schon vor einiger Zeit davon überzeugen lassen, dass es ein koffein-affines Leben jenseits von Melitta Größe 4 gibt. Anfangs fühlte ich mich mit der Siemens Café Gourmet schon ganz weit vorn, wurde aber dann eines noch Besseren belehrt. Eine verchromte Trumm namens Jura musste her. Gekauft für seinerzeit als irrsinnig empfundene rund 800 Euro. Nutzen konnte ich sie allerdings erst nach intensiver Schulung bei einer geduldigen Fachfrau, von der ich lernte, mehr als nur den An-Aus-Knopf zu bedienen. Ach ja, der Kaffee war okay.
 
Dann trat Nespresso in mein Leben. Perfekt für mich, weil: total simpel. Maschine anschalten, Kapsel rein, Knopf drücken – fertig. Toll.
 
Es passierten jedoch zwei Dinge: Erstens schrieb mir eine nette VierNull-Leserin anlässlich einer Kolumne über mein Dasein als Kaffee-Junkie (mindestens acht große Tassen am Tag), dieses Gedöns mit vorgefertigten Geschmacksrichtungen in Alu sei eines echten Bohnen-Fans nicht würdig. Zweitens fiel selbst mir, dem selten sparsamen und nie geizigen Menschen auf, wie teuer und welche Verschwendung von Material es ist. Da ich keine Honorare kassiere wie Nespresso-Nerd Georg Clooney, entschieden meine Chefin und ich, uns umzuorientieren. Back to the roots sozusagen. Oder besser: Back to the (coffee) beans.