Dienstag, 30. April 2024
 
+ Nicht les-, aber hörbar: 11.000 Saiten beim Düsseldorf Festival + Minister? Thomas Geisels Chancen auf einen Posten im Osten + Polizei rettet Fuchs-Babys +
 
  
Guten Morgen ,

um das Programm des Düsseldorf Festivals im Herbst vorzustellen, schlage ich mal einen großen Bogen. Er beginnt in China, geht über Wien – und schließlich zum Festival vom 11. bis 30. September hier bei uns. Was mich im Programm am meisten fasziniert, ist ein Stück namens „11.000 Saiten“. Die werden deshalb mit ai geschrieben, weil sie in Klavieren stecken und dort für den guten Ton sorgen. Der war anfangs keinesfalls harmonisch. Womit wir in China wären.
 
Denn dort, in einer Fabrikation des Klavierherstellers Hailun, war Peter Paul Kainrath zu Gast, Intendant des Klangforum Wien. Und erlebte die pure Kakophonie, also Klang in chaotischer Ausprägung. Es gibt in dieser Fabrik einen Raum mit ein paar hundert Klavieren, die alle gleichzeitig maschinell bespielt werden. Dahinter steckt die Vorgabe, dass kein Klavier das Werk verlassen soll, das nicht mindestens 24 Stunden aktiv war. Der Lärm muss ohrenbetäubend gewesen sein.
 
Aber auch inspirierend. Jedenfalls war Kainrath so beeindruckt, dass er den Komponisten Georg Friedrich Haas bat, ein Stück für ganz viele Klaviere zu schreiben. Der war bereit dazu und forderte 50 Stück. Die bekam er, und daraus entstand „11.000 Saiten“. In der Beschreibung dessen, was zu hören sein wird, tauchen dem Laien fremde Begriffe wie Mikrotonalität und Hundertsteltonabstand auf, was man nicht verstehen muss, aber erleben sollte, weil es gewiss spektakulär werden dürfte. Aufgeführt wird es aus Platzgründen in einer Düsseldorfer Messehalle. Die Frauen und Männer an den Tasten werden übrigens bei einem Casting in der Robert-Schumann-Hochschule ausgesucht.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 10 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar.

Start-Abo: 6 Monate für 1 Euro

Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?

Hier einloggen

© 2024 VierNull Media UG. Alle Rechte vorbehalten. Der Newsletter ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung von VierNull Media UG.