Dienstag, 06. Februar 2024
 
+ Loch-Schild-Künstler gefunden und interviewt + Wo es Superfood in Düsseldorf gibt + Ein Comic-Abend zum Kafka-Jahr +
 
  
Guten Morgen ,

das Rätsel war schnell gelöst, die Geschichte ging aber noch weiter. Ich habe vergangene Woche das Foto eines Lesers veröffentlicht, der ungewöhnliche Straßenschilder in Düsseldorf entdeckt hatte. Die Muster darauf bestehen aus (vermeintlichen) Durchschusslöchern. Auf meine Bitte um sachdienliche Hinweise erhielt ich schon bis zum Mittag ein halbes Dutzend Mails. Der Künstler, von dem diese besondere Form der Kunst im öffentlichen Raum stammt, heißt Ben Mathis. Ich habe ihn gestern zu seiner Idee interviewt und ein wunderbaren Schlussdialog erlebt.

Ben Mathis kommt aus dem Dunstkreis der Düsseldorfer Graffiti-Szene und hat überlegt, was er beisteuern kann, das einen Bezug zur Stadt hat und über das hinausgeht, was es schon gibt. Dies brachte ihn zu den Schildern. Sie umgeben uns so sehr, dass man sie fast nicht mehr wahrnimmt – die perfekte Herausforderung für einen Künstler.

Zudem ist die Idee mit einem reizvollen Paradox verbunden. Schilder sind Ausdruck eines Gebots, während Street Art das Gegenteil davon ist und meistens mit Geboten bricht. Um das Paradox zu maximieren, fertigt Ben Mathis seine Schilder genau in der Größe der DIN-Norm. Sein Material ist allerdings kein Metall, sondern Holz („das einfachste vom Einfachen“). Da hinein bohrt, fräst und schleift der 46-Jährige Löcher, die er dann mit viel Liebe zum Detail so anmalt, dass sie wie Comic-Durchschusslöcher aussehen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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