Freitag, 12. Januar 2024
 
+ Neue Abfallgesellschaft leert häufiger und digitaler + Die zufällige Düsseldorf-Hymne + Sechs Tipps zum Wochenende +
 
  
Guten Morgen ,

in den vergangenen beiden Jahren ging es in den politischen Gremien dieser Stadt immer mal wieder um die Neuvergabe von Abfallentsorgung und Straßenreinigung. Das Ganze war sehr kryptisch gehalten und sagte nie viel mehr aus, als dass die Stadt die Aufgaben europaweit ausschreibt. Wer größere Überraschungen erwartet hatte, schien gestern enttäuscht zu werden. Denn die Aufgabe wird auch in den nächsten 20 Jahren die Awista übernehmen. Dafür der ganze Aufwand?
 
Als die zuständigen Herren gestern die in Leder gefassten Papiere im Jan-Wellem-Saal des Rathauses unterschrieben, habe ich mich mit den Details beschäftigt, die zeigen, dass sich doch etwas Gravierendes verändert hat: Ab 1. Januar 2025 heißt das zuständige Unternehmen Awista Kommunal. Daran ist die Stadt zu 49 Prozent beteiligt. Die übrigen 51 Prozent gehören der Awista GmbH, von deren Anteilen wiederum 51 Prozent den Stadtwerken und 49 Prozent der Firma Remondis gehören. Das heißt, die Stadt wird nun nicht nur als Auftraggeberin, sondern auch als Gesellschafterin Einfluss auf die Entscheidungen des Unternehmens nehmen. Diesen hatte die Stadt vor gut 20 Jahren zu weiten Teilen verloren, als sie wesentliche Anteile an den Stadtwerken verkaufte.
 
Vielleicht interpretiere ich die Veränderung zu bösartig, aber wenn man mit der Arbeit eines Unternehmens umfassend zufrieden wäre, würde man sich wahrscheinlich nicht so viel Einfluss sichern. Was die Entscheidung und die gestrigen Unterschriften ab nächstem Jahr verändern, wurde an einigen Beispielen deutlich:
  • Papier- und Biotonnen werden dann jede Woche statt alle 14 Tage geleert. In die Biotonne kann man dann auch Küchenabfälle werfen, die bisher beim Restmüll landeten.
  • Es wird ein vierter Recyclinghof gebaut.
  • Dank einer App soll man Wertstoffe und Abfälle auch zum Recyclinghof bringen können, wenn dieser nicht regulär geöffnet hat.
  • Sensoren sollen bei Containern anzeigen, wie voll diese sind, damit man sie zu passenderen Zeitpunkten leert.
  • Mehr und mehr Fahrzeuge werden auf emissionsfreie Antriebe umgestellt. Sie sind dann auch leiser unterwegs.
 Als Bewohner eines Gründerzeitviertels mit Tonnen im Keller hätte ich noch einen zusätzlichen Wunsch: dass die Klappen zum Tonnenschacht künftig so leise zufallen, wie die Müllwagen durch die Straßen fahren.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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