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Düsseldorf, die prosperierende Stadt, hat nun einen Zuwachs bekommen, den es so nicht alle Tage gibt. Daher ist er dem Presseamt im Rathaus eine umfangreiche Meldung wert: Es geht um eine Moor-Birke. Falls Ihnen dieser Begriff noch nie untergekommen ist – willkommen im Club. Obwohl ich viel im Wald bin, mich mit Bäumen gut auskenne, war mir diese Gattung neu. Für mich gibt es Birken – basta. Die wachsen massenhaft und schnell, besonders dort, wo sie unerwünscht sind. Dass da unterschieden wird, wusste ich nicht.

Vor allem dürfte es die Koppelung der Worte Moor und Birke sein, an der sich das Erstaunen vieler festmacht. Wieso eine Moor-Birke in Düsseldorf? Wo kommt sie her? Was soll sie hier? Fragen über Fragen in einer Stadt, in der viele womöglich eine Moor-Packung kennen, vielleicht auch schon mal virtuell aufs Moor-Huhn geballert haben, die Moorenstraße (benannt nach dem Augenarzt Albert Mooren) irgendwo in der Nähe des Wortes ansiedeln, aber Moore ansonsten nur für gruselige Orte halten, an denen merkwürdige Gestalten („Der Hund von Baskerville“) mordlüstern herumgeistern und in denen man versinken, also auch langsam zu Tode kommen kann. Am Rande: In Düsseldorf kommt meines Wissens höchstens die wasserreiche Urdenbacher Kämpe dem Begriff Moor nahe.

Zurück zu unserer Moor-Birke. Eine wurde jetzt in Kaiserswerth gepflanzt. Und zwar weil sie Baum des Jahres 2023 ist und Düsseldorf das immer so macht. Sie steht nun am Herbert-Eulenberg-Weg, denn dort ist der Boden wegen der Nähe zum Rhein nass genug, und das mag sie. Im Gegensatz zu der anderen, der Sand-Birke. Da steckt die Vorliebe auch im Namen: Sie hat gern trockene Füße.