Lunedì, 14. Agosto 2023
 
+ Besuch im neuen Bilker Bunker + E-Scooter sind Teil der Lösung, nicht des Problems + Auflösung des Bilderrätsels +
 
  
Guten Morgen ,

meine Kollegin Annic Völkel verfolgt seit Jahren die Entwicklung des Bilker Bunkers. Jetzt hatte sie die Gelegenheit, das Bauwerk an der Aachener Straße zu besichtigen. Ab wann das – nach mehr als 75 Jahren – alle machen können und was dort zu erwarten ist, beschreibt sie hier:
 
„Der Bilker Bunker ist ein historischer und schicksalsträchtiger Ort. Das spürt man allein schon angesichts der massiven alten Stahltüren und des dicken Mauerwerks. Überall Beton, Beton, Beton. Orientierung in den fünf Etagen geben die Original-Markierungen zu den vier Schleusen, durch die die Schutzsuchenden von der Karolingerstraße aus ab 1944 hier hineinkamen, um zu überleben.
Wie aber kann man so einen Ort mit modernem Leben verbinden? Im ersten Untergeschoss des Bunkers gibt es dazu ein beeindruckendes Beispiel und zwar in der Musikbar „Schleuse Zwei“, die voraussichtlich im September eröffnet. Wer dort künftig den DJs zuhören und zuschauen wird, entdeckt die Verknüpfung von Historie, Nachhaltigkeit und moderner Technik: Das neue DJ-Pult liegt auf alten Betonsteinen, die im Bunker gelagert worden waren. Daneben steht eine Wand, an der eine Klingel hängt und in der sich ein sehr kleines rundes Fenster befindet. Dieses wurde jedoch nicht für einen Türsteher eingebaut. Es war elementarer Bunkerbestand: Von hier aus wurde beobachtet, ob Freund oder Feind vor der Bunkerschleuse stand.
Diese und viele weitere besondere Innen-Ansichten hätte es fast nicht mehr gegeben. Dazu ein kurzer Rückblick: Eigentlich wollte ein Investor 2013 den Bilker Bunker abreißen und ein Wohnhaus bauen. Die Nachbarschaft protestierte: Die einen aus Sorge, dass der Rückbau des Betonklotzes Schäden an ihren Häusern anrichten würde, die anderen, weil sie den Bunker als historisches Mahnmal erhalten wollten. Der 1943 gebaute und bis 1945 genutzte Schutzraum wurde schließlich 2014 unter Denkmalschutz gestellt und somit für den Investor wertlos. Der Weg war frei, die künftige Nutzung dieses Spezialbaus inklusive öffentlichem Kunst- und Kulturkonzept neu zu denken. Genau das, was Andreas Knapp schon seit Jahren vorgeschwebt hatte. Mit seiner  Projektentwicklungsgesellschaft „Küssdenfrosch“ kaufte er 2016 das Objekt und befindet sich nun auf der Zielgraden, den Bunker für alle zu öffnen. Symbolisch steht dafür der neue Eingang an der Aachener Straße 39. Allein 50.000 Euro hat es gekostet, um den dicken Beton an dieser Stelle abzutragen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 10 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar.

Start-Abo: 6 Monate für 1 Euro

Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?

Hier einloggen

© 2022 VierNull Media UG. Alle Rechte vorbehalten. Der Newsletter ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung bedarf der vorherigen schriftlichen Genehmigung von VierNull Media UG.