Freitag, 05. Mai 2023
 
+ Neue Folge unseres Podcasts + Gedankenspiel: eine grüne Oberkasseler Brücke + Fünf Tipps fürs Wochenende +
 
  
Guten Morgen ,

früher, wenn ich Krimis gesehen oder gelesen habe, in denen Täter einfach durch dreisten Mut viel Geld erbeuten oder einen Mord begehen, obwohl sie der naheliegende Verdächtige sind, hielt ich sie für unrealistisch. Seit wir unseren Podcast „Kohle, Knast und Kaviar“ machen, weiß ich: Ich lag falsch. Im wahren Leben ist es oft genauso. Das habe ich von meinem Kollegen Hans Onkelbach gelernt, der viele Fälle als Polizei- und Gerichtsreporter erlebt hat. Charme und Chuzpe zählen zu den wichtigsten Werkzeugen (vorübergehend) erfolgreicher Verbrecher. Das und das hier durchaus reichlich vorhandene Geld machen Düsseldorf zu einem besonderen Tatort.

Das gilt auch für unseren neuen Fall, der ab heute online ist und jetzt gehört werden kann. Wir sprechen darin über die bisher größte Summe unserer Serie, und das heißt bei „Kohle, Knast und Kaviar“ schon etwas. Mehr als 40 Millionen Euro ertricksten sich die drei Männer, die mit dem Namen des Henkel-Konzerns schmutzige Geschäfte machten. Über fingierte Aufträge und Rechnungen sowie ein Schneeballsystem kam der gewaltige Betrag zusammen. Dass damit dann auch teure Autos und anderer Luxus verbunden waren, versteht sich in dieser Stadt fast von selbst.

An einer Stelle bin ich trotz des Gelernten noch einmal stutzig geworden und wollte Hans nicht glauben: bei den Namen der Täter. Neben Kai von Bargen waren an dem Betrug ein Mann namens Willy Luchs und ein gewisser Ibiza-Tom beteiligt. So kreativ konnte die Wirklichkeit doch nicht sein. War sie aber. Vor allem Willi Luchs ist eine hoch interessante Figur. Vor den Taten, um die es im Podcast geht, ist er schon als falscher Anwalt mit Charity-Veranstaltungen (mehr Düsseldorf geht kaum) und als Vermittler von Formel-1-Rennen auf der Rennbahn in Neuss in Erscheinung getreten.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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