Dienstag, 16. August 2022
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+ Gelobt sei das feine Lesezeichen aus Stoff + Wie das autonome Taxi vorbereitet wird + Harry und Meghan in Düsseldorf +
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Guten Morgen ,
natürlich kaufe ich Bücher bisweilen bei Amazon. Lese, höre oder sehe ich – wo auch immer – etwas über eine Neuerscheinung, die mich interessiert, dann wird sie bestellt und liegt ein, zwei oder drei Tage später vor der Tür. Oder zwischen gelber und grauer Mülltonne – aber das ist eine andere Geschichte.
Mir ist auch klar, dass ich damit dem lokalen Handel Umsatz entziehe, aber das ist der Lauf der Dinge und nicht zu ändern. In den meisten Läden dauert es mir schlicht zu lange, bis ich jemanden gefunden habe, bei dem ich bestellen kann. Zudem sind meine Erfahrungen mit dem Verkaufspersonal in einschlägigen Geschäften extrem heterogen – von kompetent und sehr hilfsbereit bis völlig verpeilt habe ich alles erlebt. Letzteres ein paar Mal zu häufig.
Dennoch bin ich Stammkunde. Geschäfte wie die Mayersche an der Blumenstraße, Gossens an der Luegallee und der Localbookshop an der Bilker Straße erscheinen mir mehr denn je sehr verlockend. Und zwar weil ich dort finde, was ich gar nicht gesucht habe. Anders gesagt: Ich liebe es, an den Regalen vorbeizugehen und zu stöbern. Ich lese die Titel, schaue nach den Autoren, achte auf Fachgebiete – und lasse mich überraschen. Das kann Amazon eben nicht: Vielfalt bieten wie ein Büffet, an dem man vorbei schlendert weil man Lust auf was Neues hat, ohne zu wissen, was man am Ende auf den Teller packt.
Dass ich ohne Beute aus einem dieser Geschäfte gehe, ist nahezu ausgeschlossen. Irgendwas zwischen zwei Buchdeckeln passt immer. Meist sind es sogar mehrere Exemplare, die in einer der durchweg schön gestalteten Papiertüten landen.
Neuerdings habe ich allerdings neben Titel, Autor und Klappentext ein weiteres, scheinbar belangloses Utensil wiederentdeckt, das mich schon als Kind fasziniert hat: das Lesezeichen. Womit ich nicht ein Stück Pappe meine, sondern das Stoffbändchen, das oben am Buchrücken angenäht ist und bis zum ersten Einsatz in der Mitte zwischen den Seiten klemmt.
Es ist nie aus Kunststoff (glaube ich jedenfalls), sondern immer aus einem glatten Stoff, in feinen Maschen erstellt und stets in kräftigen Farben gehalten – Rot, Blau, Gelb, Grün. Die Länge ist so gewählt, dass an der unteren Seite des Buchs zwecks Griffigkeit ein paar Zentimeter herauslugen, während der Rest zwischen den Seiten sitzt. Ältere Bücher, die ich besitze, und die ein solches Zeichen haben, faszinieren mich nicht zuletzt deshalb, weil der verdeckte (größere) Teil des Stoffbands wie neu aussieht, während der kurze, untere unansehnlich, verblichen, deutlich benutzt, also sichtlich alt und angestaubt ist. Er kündet von vielen Jahren im Regal und etlichen Tagen in meiner Hand während des Lesens.
Jedenfalls finde ich diese Dinger sehr praktisch. Schließlich liest man nur extrem selten ein Buch in einem durch, muss also – in diesem Fall analog – ein Lesezeichen setzen, um später zu wissen, wo man wieder einsteigt. Die meist vorhandenen Schutzhüllen aus Papier sind dazu nur bedingt geeignet, und andere Hilfen hat man nicht immer zur Hand. Eine Bibliothekarin aus einer Stadtbücherei hat mir mal erzählt, was man da so alles findet. Socken, Geldscheine, Ansichtskarten und einmal sogar eine Scheibe trockene Salami. Und oben eingeknickte Seiten sind nur bei Wegwerf-Paperbacks akzeptabel.
Da lobe ich mir doch mein Stoffbändchen in den Büchern, die ich behalten, mit denen ich leben und die ich auch nach Jahren nochmals in die Hand nehmen will.
Danke, dass Sie VierNull lesen – auch ohne Lesezeichen
Ihr Hans Onkelbach
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Wenn es um Mobilität geht, sitzt meistens unser Fachmann Christian Herrendorf am Steuer. In seiner heutigen Geschichte des Tages beschreibt er, wie sich das Unternehmen Rheintaxi auf die Zukunft vorbereitet und dabei auch einen Schwerpunkt auf das autonome Taxi setzt. Ein Fahrzeug ohne Fahrer also. Das ist natürlich noch Zukunftsmusik, aber heutzutage kommt diese Zukunft manchmal schneller, als man denkt. Jedenfalls laufen die Vorbereitungen dafür auch Hochtouren. Und zwar sehr umfassend. Die Wagen werden mit Techniken ausgestattet, mit denen sie Daten für eine Art digitale Stadtkarte Düsseldorfs sammeln - und schon Anfang 2024 könnten die ersten Taxen ohne Fahrer unterwegs sein.
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Einblick
Vor einigen Tagen hatte ich hier und bei Facebook darüber berichtet, dass die Schilder mit dem Namen der russischen Hauptstadt Moskau von den Stelen mit den Namen aller Städtepartnerschaften verschwunden waren. Das hatte im Rathaus anfangs für Verwirrung gesorgt, weil es keine offizielle Anweisung gab, sie zu demontieren. Nun hat sich herausgestellt, dass das zuständige Amt für Verkehrsmanagement fünf Schilder abgeschraubt hatte, um sie zu säubern und zu reparieren. Sie waren nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine immer wieder beschmiert („Fuck Putin“) oder mit ukrainischen Nationalfarben dekoriert worden. Nun gibt es eine klare Linie: Oberbürgermeister Stephan Keller hat angeordnet, dass auch noch die verbliebenen Schilder abgenommen und keines mehr aufgehängt wird. Die Städtefreundschaft mit Moskau ruhe wegen des Krieges, und die Schilder nun wieder zu präsentieren, sei die falsche Botschaft. Die Schilder der neuen ukrainischen Partnerstadt Czernowitz sollen dagegen in den nächsten Wochen montiert werden.
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Ausblick
Vom einfachen Volk, also von uns, werden sie Harry und Meghan genannt. Offiziell heißen sie Herzog und Herzogin von Sussex - aber im Prinzip ist das egal: Gemeint sind der jüngere Sohn von Lady Diana Spencer und ihrem damaligen Gatten, Prinz Charles, und seine Frau Meghan. Sie kommen nach Düsseldorf, und zwar exakt ein Jahr, bevor die Invictus-Games beginnen, am 6. September 2022. Diese Spiele liegen dem Herzog sehr am Herzen, er hat sie 2014 ins Leben gerufen, ist ihr Schirmherr und sozusagen ihr Gesicht. Seine Frau unterstützt ihn dabei.
Wenn sie also demnächst hier zu Gast sind, werden sich manche daran erinnern, wie Königin Elizabeth II. 2004 hier war. Ihr Auftritt im K 21 mit festlichem Dinner - unter anderem gab es Sauerbraten - war spektakulär. Details zum Besuch von Harry und Meghan gibt es noch nicht. Dass sie sich in Goldene Buch der Stadt eintragen, also im Rathaus empfangen werden, gilt als sicher.
Die Invictus Games werden vom 9. bis 16. September 2023 zum ersten Mal in Deutschland ausgetragen. Mehr als 500 verwundete, verletzte und kranke Soldaten und Veteranen aus 21 Nationen werden in zehn Sportarten in einem freundschaftlichen Wettkampf miteinander antreten. Die Spiele werden international alle zwei Jahre an einem anderen Ort ausgetragen, Vancouver und Whistler in Kanada sind 2025 die Gastgeber.
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Unser Team
Wir haben eine neue Seite auf unserer Homepage, auf der man alle Mitglieder unseres Teams kennenlernen kann. Wir nehmen diese schöne Neuerung zum Anlass, die Kolleginnen und Kollegen hier im Newsletter vorzustellen. Heute: Christian Herrendorf.
Christian ist geboren und aufgewachsen in sowie nie wirklich weggekommen aus Düsseldorf. Seine Liebe zu Medien begann mit dem morgendlichen Blick auf die Fußballergebnisse auf der Zeitung, die morgens auf der Fußmatte lag. Bei den Menschen, von denen die dazugehörigen Artikel stammten, hat Christian 1999 als Praktikant in der Sportredaktion der Rheinischen Post das Schreiben und Layouten gelernt.
Journalismus hatte für Christian immer zwei Geschwindigkeiten: eine sehr hohe (als Sportreporter und Mitarbeiter einer Nachrichtenagentur) und ein gediegenes (als Autor für Magazine). Letzteres hat ihn zur schönsten Phase seines Berufslebens vor VierNull gebracht. Gemeinsam mit Barbara Grofe, Judith Conrady, Gesa Evers, Sebastian Dalkowski, Andreas Endermann und Sebastian Peters hat er das Magazin „Herzrasen“ entwickelt und gestaltet. Christian hat als Redakteur in Geldern und Düsseldorf gearbeitet, war stellvertretender Redaktionsleiter der RP in der NRW-Landeshauptstadt sowie Redaktionsleiter der Westdeutschen Zeitung in Düsseldorf und Krefeld. Heute ist er Mitgründer, Redaktionsleiter und Geschäftsführer von VierNull.
Zu den prägenden Momenten außerhalb seines journalistischen Lebens zählte dieser: Christian hat Politikwissenschaft an der Universität in Bonn studiert und dort für einen Professor gearbeitet. Auf dem Weg zu einer Vorlesung fragte er ihn, was er denke, wie die Vertrauensfrage beantwortet werde, die Bundeskanzler Gerhard Schröder an diesem Tag stellte. „Fragen Sie mich in einem Jahr“, sagte der Professor daraufhin. In Ruhe geschriebene Analysen politischer Lagen gehören deshalb zu den Dingen, die Christian am liebsten bei VierNull schreibt. Außerdem: Verkehrsthemen, nachhaltige Wirtschaft – und heimlich Sport.
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