Donnerstag, 30. Juni 2022
 
+ Wie man jetzt der Tafel helfen kann + Düsseldorf muss den Imageschaden durch den Flughafen stoppen + Entdeckung im Haltestellenhäuschen +
 
  
Guten Morgen ,

eine der Ausgabestellen der Düsseldorfer Tafel nimmt vorerst keine Neuanmeldungen mehr an: die an der Ulmenstraße 90 (Zionskirche). Das hat die Diakonie mitgeteilt, die diese Ausgabestelle betreibt und dort mittwochs und donnerstags Menschen hilft. Die Nachricht betrifft ausschließlich diese eine Ausgabestelle, darin steckt aber eine bittere Botschaft. Es gibt bereits jetzt einen so großen Andrang auf das Angebot, dass die Betreiberin einen Aufnahmestopp verhängen musste. Das ist aus meiner Sicht auch insofern erschreckend, als für Herbst und Winter, wenn die massiv steigenden Energiekosten spürbar werden, noch deutlich mehr Andrang droht.
Deshalb habe ich die Vorsitzende der Tafel, Heike Vongehr, besucht und gefragt, was man jetzt tun kann, um zu helfen und um den Trägern der Ausgabestellen rechtzeitig zu ermöglichen, auch im Herbst/Winter alle unterstützen zu können. Dafür muss man zunächst die Ursachen des Aufnahmestopps kennen. Es sind im Wesentlichen drei: eine zu hohe Nachfrage, zu wenig gespendete Lebensmittel und zu wenig Ehrenamtliche.
An der hohen Nachfrage kann vor allem der Bund etwas ändern, indem er Menschen mit geringem Einkommen rechtzeitig unterstützt und die Preissteigerungen ausgleicht. Bei den anderen Punkten können die Düsseldorfer:innen etwas tun. Zu wenig Lebensmittel heißt, dass im Moment zu wenig Spenden zur Abholung angemeldet werden. Vielleicht ist dies manchem Einzelhändler oder Gastronomen nicht bewusst, deshalb hier die Details: Die Fahrer:innen der Tafel sammeln geschlossene Lebensmittel ein, die möglichst lange haltbar sind. Abgelaufene Lebensmittel darf die Tafel ebenso wenig nehmen wie offene Sachen. Auch nicht-gegessene Teile eines Buffets sind also leider keine brauchbaren Spenden.
Zu wenig Ehrenamtliche könnte ebenfalls bedeuten, dass vielen nicht bewusst ist, dass ihre Hilfe gebraucht wird und was sie dafür tun müssen. Die Tafel selbst benötigt Fahrer:innen, die einen Sprinter lenken können. Sie können frei wählen, wie oft sie im Einsatz sein möchten: zum Beispiel einen Tag pro Woche, mehrere Tage oder alle zwei Wochen. Pro Tag sind vier bis sechs Stunden Zeit erforderlich, ab 8 Uhr morgens.
Die Betreiber der Ausgabestellen (Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden, Vereine) wiederum suchen Ehrenamtliche, die Lebensmittel verteilen. Die Ausgabestellen sind übers Stadtgebiet verteilt, folglich ist eigentlich immer eine in der Nähe für die potentiellen Helfer:innen. Die Stellen sind in Derendorf, Benrath, Garath, Gerresheim, Hassels, Lierenfeld, Oberbilk, Rath und Heerdt. Auch dort können Interessenten ziemlich flexibel wählen, wann und wie oft sie helfen. Die Tafel ist telefonisch erreichbar unter 0211 4360103, auf der Internetseite stehen die Kontakte zu den Trägern der Ausgabestellen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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