Freitag, 03. Juni 2022
 
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Guten Morgen ,

sie reden nicht darüber, sondern passen sich an und stellen sich drauf ein. Gemeint sind Gastronomen. Mir fiel es vor ein paar Tagen auf: Das italienische Restaurant, in dem wir gern essen gehen, hat plötzlich nicht nur montags, sondern auch dienstags Ruhetag. Ein anderer Düsseldorfer Wirt hatte vor dem letzten langen Wochenende bekannt gegeben, es gebe am Brückentag keine „warmen Speisen“. Und ein seit langem erwartetes neues Bistro in Oberkassel hat zwar geöffnet, aber nur von Donnerstag bis Sonntag.
Außerdem höre ich aus der Veranstaltungsbranche, immer häufiger könne man Events nicht anbieten, weil man die Bühnentechnik nicht organisiert bekomme: Mangel an kompetenten Technikern.
Dahinter steckt eine Entwicklung, von der wir während Corona immer wieder gehört haben, dass sie kommen wird. Und nun ist sie da. Sehr viele Betriebe hatten geschlossen und massenhaft Veranstaltungen mussten ersatzlos gestrichen werden. Wer in diesen Branchen arbeitete, stand plötzlich vor der Wahl, arbeitslos zu sein oder sich einen neuen Job zu suchen. Etliche entschieden sich für die zweite Variante und gingen in andere Branchen. Dort erlebten sie die Vorzüge eines nine-to-five-Jobs mit freien Wochenenden, und nun werden längst nicht alle bereit sein zurückzukehren. Nun fehlen diese Frauen und Männer in vielen Bereichen, die Folgen werden wir in der nächsten Zeit noch deutlich spüren.
Was wir erleben, ist nämlich der Beginn eines langen schleichenden Prozesses, bei dem vermutlich etliche Betriebe auf der Strecke bleiben. Nicht, weil Kunden oder Gäste kein Geld mehr ausgeben wollen, sondern weil schlicht nicht das Personal vorhanden ist, um profitabel arbeiten zu können. Bitter nicht nur für die unmittelbar Betroffenen, sondern für uns alle. Denn die Vielfalt schrumpft, was allerdings die meisten noch gar nicht gemerkt haben, da viele Firmen immer noch versuchen, mit eingeschränkten Öffnungszeiten oder Verringerung des Angebots die – hoffentlich endliche – Durststrecke irgendwie zu überwinden.
 

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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