Mittwoch, 16. Februar 2022
 
+ Doppelte Portion Kultur: Rundgang in der Akademie & Max Liebermann im Kunstpalast + Die Sportstadt heißt jetzt D.Sports + Idee zu verschmutzten Haltestellen +
 
  
Guten Morgen ,

die bunten Balken sind verschwunden. Die Düsseldorfer Olympiabewerbung war einst mit einem Logo verbunden, in dem verschieden breite und farbige Flächen zu sehen waren. Nachdem die Bewerbung gescheitert war, übernahm die Sportstadt das Logo und setzte es für ihre Zwecke ein. Bis jetzt. Denn jetzt ist „Sportstadt Düsseldorf“ in den Unterteil gerutscht, die Marke heißt „D.Sports“ – und die Farben des Logos gibt es dort gar nicht mehr. Sie sind nun ausschließlich in der Uhr des Rheinturms zu sehen.
Die städtische Veranstaltungstochter D.Live, zu der D.Sports gehört, nennt mehrere Argumente für den neuen Namen und das neue Logo: Der bisherige Auftritt der Sportstadt sei 20 Jahre alt, in der Zwischenzeit hätten sich die Anforderungen zum Beispiel durch die Sozialen Netzwerke verändert. D.Sports sei national und international verständlich und könne eine jüngere Zielgruppe sowie neue Partner aus der Wirtschaft erschließen. Außerdem schaffe die neue Marke eine klare Verbindung zwischen Sport und Düsseldorf. Und D.Sports passt zum Namen D.Live.
Damit hat die städtische Veranstaltungstochter offenbar nicht alle überzeugt. FDP-Ratsfrau Monika Lehmhaus hat dazu in einer Pressemitteilung eine Reihe von Fragen veröffentlicht: „Wie passt es dann, dass die Sportagentur sich ein neues Logo gibt und damit aus der Dachmarke ausschert? Steht die Stadt nicht mehr hinter ihrer Dachmarke? Spielt die Dachmarke für OB Keller etwa keine Rolle mehr? Denn wie soll man sich erklären, warum die 100% städtische Bädergesellschaft sich noch vor drei Jahren unter die Dachmarke der Stadt gestellt hat und jetzt die Sportagentur ihr Logo nicht nur einfach in den Müll kippt, sondern sich auch nicht an die Vorgaben der Stadtmarke hält?“ Die FDP hat angekündigt, einen Antrag zu diesem Thema im nächsten Stadtrat zu stellen.
Die Fragen von Monika Lehmhaus enthalten einen wichtigen Punkt. Als die Dachmarke entwickelt wurden, präsentierten die Verantwortlichen zu Beginn viele verschiedene Kommunikationsmittel der Stadt Düsseldorf. Sie alle hatten unterschiedliche Schriften, Farben, optische Herangehensweisen. Die Stadt kommunizierte damals sehr wechselhaft und war nicht als einheitlicher Absender erkennbar. Dies sollte sich mit der Dachmarke und ihrem optischen Konzept ändern. Nicht zwingend bei allen sofort, aber spätestens, wenn alte Materialien aufgebraucht sind. Dass die D.Live nun erneut hingeht und schon eine zweite eigene Kommunikations-Linie entwickelt, widerspricht diesem Ansatz.
So richtig Gegenargumente und Bedenken auch sind: Die Erfahrung lehrt, dass das Ergebnis eines solchen Prozesses (D.Live spricht von einem „mehrstufigen Workshop-Verfahren“) nicht wieder umgekehrt wird. Wir werden uns also wohl an D.Sports gewöhnen müssen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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