Guten Morgen ,
"Bild am Sonntag" hatte zuerst darüber berichtet: Bei Verona Pooth ist eingebrochen worden. Ausgerechnet am Heiligabend, als sie mit Mann und Kindern bei Oma und Opa war, plünderten Einbrecher die Villa in feinster Meerbuscher Wohngegend.
Warum ich das erwähne? Weil es mich daran erinnert hat, wie ich selbst mehrfach – ja: Opfer wurde. Zwei Einbrüche binnen drei Jahren, danach über einen ebenfalls nicht sehr langen Zeitraum ein gestohlenes und zwei aufgebrochene Autos.
Besonders der erste Einbruch war bitter für mich. Naiverweise hatte ich alles Mögliche herumliegen lassen oder in Schubladen lässig deponiert, nichts war gesichert. Nachher war alles weg – und vor allem der Verlust etlicher Erinnerungsstücke an meine verstorbene frühere Frau schmerzten. Die oder der Täter hatten mich offenbar beobachtet, eine kurze Abwesenheit genutzt, die Terrassentür aufgebrochen und alles zusammengerafft, was ihnen wertvoll erschien. Mit erheblichem Schaden: Uhren, zwei Ferngläser, Schmuck, Füller – alles weg. Selbst ein großes Glas voller Cent-Münzen nahmen sie mit. Knapp drei Jahre später Einbruch Nummer 2: Wegen kompletter Renovierung war das Haus weitgehend leer, ich hatte zeitweise außerhalb gewohnt, und der Wieder-Einzug sollte zwei Tage danach sein. Dieses Mal kamen sie über die vordere Terrasse, schlugen eine Scheibe ein und durchsuchten alles. Der Schaden dieses Mal: Null, außer der zertrümmerten Scheibe. Denn es war nichts mehr da, was man hätte stehlen können. Lediglich ein noch verpacktes neues TV-Gerät. Aber das war wohl zu unhandlich.
Ob ich mich danach unsicher gefühlt habe im Haus? Komischerweise überhaupt nicht. Ich hatte keinerlei psychische Belastungen wegen des Gedankens, Fremde seien durch mein Haus gelaufen. Allerdings habe ich seitdem erheblich aufgerüstet. Was mich beeindruckte, war die hohe kriminelle Energie der Verbrecher, und mich empörte dieses absolute Ignorieren des Eigentums anderer Menschen.
Ähnlich bei den Autos. Der gestohlene Wagen war gerade etwas älter als ein Jahr, als ich morgens mit der Fernbedienung in der Hand nach draußen ging – und ziemlich dumm geguckt haben muss, als der Parkplatz leer war. Da brauchst du eine Weile, bis du begreifst, was passiert ist. Hatte ich ihn vielleicht woanders geparkt? Nein, hatte ich nicht. Erst danach wurde mir klar, ein Modell zu fahren, das bei Autodieben extrem beliebt ist. In der TV-Reportage eines ARD-Senders über Usbekistan, die ich wenig später zufällig sah, erläuterten Kripo-Beamte den regen Austausch der automobilen Art von hier nach dort. Bei den Filmaufnahmen aus der Hauptstadt Taschkent sah ich reichlich Wagen herumrollen, die so aussahen wie meiner. Der Typ schien auch da beliebt zu sein. Durch die lediglich aufgebrochenen Autos lernte ich schließlich, wie sie als willkommene Ersatzteillager genutzt werden: Es fehlte alles, was man woanders gut verkaufen und wieder einbauen konnte. Da wird nach Bestellung geklaut, erzählte mir ein Versicherungsvertreter achselzuckend und regelte die prompte Schadenserstattung.
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