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Dienstag, 09. April 2024

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Guten Morgen ,

transparent ist ein grausames Modewort – ich fürchte, ich werde es trotzdem gleich verwenden. Deshalb schnell als Erklärung: Ich meine damit nicht die sinnentleerte und deshalb so pflegeleicht einsetzbare Vokabel, sondern einen Zustand, in dem alle Informationen zu einem Thema leicht zugänglich sind, so dass sich jeder mit deren Hilfe eine Meinung bilden kann.

Ein Beispiel sind die Einkünfte von Mitgliedern des Stadtrats aus ihrer politischen Arbeit. Die sind leider alles andere als transparent. Ich nehme an, sie sind es deshalb nicht, weil die Beteiligten befürchten, dass dann Neid- und Die-da-oben-Debatten losgehen. Oder es mindestens nicht mehr so leichtfällt zu sagen, man mache das im Stadtrat „alles ehrenamtlich“. Das ändert aber nichts daran, dass die Aufwandsentschädigungen und Sitzungsgelder gezahlt werden.

Mir geht es nicht darum, irgendjemandem seine Einkünfte vorzuhalten. Es muss den Wählerinnen und Wählern aber möglich sein, sich eine Meinung dazu zu bilden. Die einen werden die Zahlungen angesichts des Aufwands als so niedrig empfinden, dass ihr Respekt vor den Ratsmitgliedern steigt, die anderen werden schimpfen, dass es zu viel Geld ist. Aber es wird keiner mehr munkeln und mutmaßen müssen, sondern mit Zahlen arbeiten.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.